Ökonomie im Theater der Gegenwart
Ästhetik, Produktion, Institution
Seit etwa 1995 beschäftigt sich das Gegenwartstheater verstärkt mit wirtschaftlichen Themen und untersucht das Verhältnis von Ökonomie, Sozialem und Ästhetik. Im Zentrum der Beiträge aus der Theater- und Literaturwissenschaft, der Soziologie, Betriebswirtschaft sowie der Theaterkritik steht das Interesse von Dramatikerinnen und Dramatikern sowie Regisseurinnen und Regisseuren an Arbeit und Arbeitslosigkeit, an Ausbeutungsverhältnissen des Theaters selbst sowie an kollektiven Arbeitsweisen und Netzwerkökonomien. Die Theatermacher_innen entdecken mit diesem Fokus auch das Soziale neu: Sie nutzen die Attraktivität von autobiografischem Material, das Authentizitätspotenzial von Laien auf der Bühne sowie die Produktivität von Teamarbeit. Damit nähert sich das Theater durchaus aktuellen Produktionsformen in der Wirtschaft an, die den Imperativ zur Kreativität integriert haben und auf flexibilisiertes Teamwork setzen.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
INHALT
Seiten 5 - 8 -
Die Entdeckung der ›Wirklichkeit‹. Ökonomie, Politik und Soziales im zeitgenössischen Theater
Seiten 9 - 20 -
Inszenierungen und Performances
Tatort Theater. Über Prekariat und Bühne
Seiten 23 - 38 -
Theatrum Europaeum Precarium. Rimini Protokolls Dramaturgie der Ökonomie
Seiten 39 - 56 -
Performance und Kollektivität in der Netzwerkökonomie
Seiten 57 - 70 -
Entzug und Behauptung. Reaktionen auf den Souveränitätsverlust
Seiten 71 - 92 -
Das Theater als Börse, Kaufhaus und Bordell. Das Festival Palast der Projekte
Seiten 93 - 114 -
Ästhetik des Ökonomischen. Alles muß raus! und livingROOMS von lunatiks produktion
Seiten 115 - 126 -
»Wenn wir den Narzissmus verspürten, unendlich werden zu wollen, müssten wir das Medium wechseln!« Ein Gespräch mit Helgard Haug und Daniel Wetzel von Rimini Protokoll
Seiten 127 - 138 -
Institution
Ist Theaterspielen Arbeit?
Seiten 141 - 156 -
Institution und Utopie. Was die Soziologie vom Theater lernen kann
Seiten 157 - 166 -
Kunst oder Kinsey?
Seiten 167 - 172 -
Theatertexte
Störsignale. René Pollesch im ›Prater‹
Seiten 175 - 192 -
Die Dialektik der Postmoderne in Theatertexten von René Pollesch. Zur Verschränkung von Neoliberalismus und Gender
Seiten 193 - 208 -
»McKinseys Killerkommandos. Subventioniertes Abgruseln«. Kleine Morphologie (Tool Box) zur Darstellung aktueller Wirtschaftsweisen im Theater
Seiten 209 - 224 -
Atemlos. Arbeit und Zeit in Kathrin Rögglas wir schlafen nicht
Seiten 225 - 244 -
Verfahren und Strategien des politischen Gegenwartstheaters (am Beispiel von Veiels Der Kick und Rimini Protokolls Wallenstein)
Seiten 245 - 258 -
Europa zwischen Fluchtfabeln und Luftwurzeln. Der belgische Autor Tom Lanoye über Kapitalismus, Wissenschaft und Biopolitik in seinem Stück Festung Europa
Seiten 259 - 278 -
Doppelte Buchhaltung in der Familien-Firma. Thomas Manns Buddenbrooks in der Bühnenfassung John von Düffels mit einem Blick auf Heinrich Breloers Verfilmung
Seiten 279 - 298 -
Die Kollateralschäden der Gewinnmaximierung. Das Drama der Buddenbrooks
Seiten 299 - 310 -
Ästhetische Ökonomie
Bühnendinge. Elfriede Jelineks Requisiten
Seiten 313 - 330 -
Morphing Schiller. Die Szene des Dialogs nach dem Dialog. Anmerkungen zu Jelineks Ulrike Maria Stuart
Seiten 331 - 342 -
Die Bühne als medialer Echo-Raum. Zu Elfriede Jelineks Bambiland
Seiten 343 - 356 -
Autorinnen und Autoren
Seiten 357 - 364 -
Abbildungen
Seite 365 -
Backmatter
Seiten 366 - 370
27. Juli 2009, 370 Seiten
ISBN: 978-3-8376-1060-4
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