Körper in Bewegung
Modelle und Impulse der italienischen Avantgarde
In den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts sind Macht- und Körperinszenierungen zu beobachten, die – vor allem in Italien und von Italien ausgehend – für die Kultur- und Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts relevant sind. Im Übergang von der ästhetizistischen Moderne zum italienischen Futurismus werden Konzepte reflektiert und Inszenierungen experimentell durchgespielt, die wichtige Impulse für nachfolgende anthropologische Fragestellungen und ästhetische Strömungen im europäischen (und nicht zuletzt im globalen) Kontext geben. Vor allem das Faszinationsmuster Bewegung (Geschwindigkeit, Athletismus, Masse) initiierte zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter dem Eindruck der technischen Medien eine Konkurrenz und Konvergenz von Künsten und Wissenschaften und führte zur Neucodierung wesentlicher Parameter unserer Kultur (Bewusstsein, Imaginäres, Identität, Gedächtnis).
Das im Umfeld der frühen Avantgarden intellektuell und ästhetisch dichte Wechselverhältnis von Literatur, Philosophie, Künsten, Medien und Wissenschaften wird in diesem Band aus der Perspektive neuerer kulturwissenschaftlicher Fragestellungen (Performativität, Inszenierung, Intermedialität, Materialität) beleuchtet und im Horizont neuer Suchbegriffe (Form, Formauflösung, Intensität) erforscht.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
Inhalt
Seiten 5 - 8 -
Vorwort
Seiten 9 - 10 -
Bewegung als literarisches Problem. Ein Streifzug (Balzac, Souriau, Proust)
Seiten 11 - 22 -
Bilder in Bewegung. Impulse der italienischen Avantgarde
Seiten 23 - 32 -
Körper in Prosa: Bewegung und Theatralik in der Erzählkunst F.T. Marinettis
Seiten 33 - 52 -
Heraklitische Körper und die Bewegungsströme der Moderne. Zu Georg Simmels kunstphilosophischer Auseinandersetzung mit den Skulpturen und Plastiken Auguste Rodins
Seiten 53 - 70 -
Continuità nello spazio: Skulptur und Fotografie bei Medardo Rosso
Seiten 71 - 92 -
Gilgamesch Mafarka. Reflexionen zum Archaisch-Epischen in Marinettis Roman
Seiten 93 - 108 -
Die Frau(en) beim frühen Filippo Tommaso Marinetti
Seiten 109 - 122 -
"Some immachination": von F.T. Marinettis "Gazurmah" zu Thomas Pynchons "Rocketman"
Seiten 123 - 148 -
Moments of Being - Momentum of Beings: Körperbewegung, Epiphanien und Radfahren bei Dorothy Richardson
Seiten 149 - 162 -
Die still gestellte Weiblichkeit im Werk Paul Delvaux'
Seiten 163 - 186 -
Gustave Le Bon als Historiograf der "Massen in Bewegung", oder: der Aufstieg der foules zum gesellschaftlichen Leitmotiv
Seiten 187 - 202 -
Die Ästhetik des Flüchtigen. Passanten in Paris zur Zeit der Momentfotografie
Seiten 203 - 220 -
Foto/Filme oder: Filmische (Re-)Animation des fotografischen Stillstandes
Seiten 221 - 238 -
Bewegte Oberfläche: Spuren einer intermedialen Ästhetik in Rilkes Sonett "Archaїscher Torso Apollos"
Seiten 239 - 254 -
"Eppur si muove!" Italienische Literatur in Bewegung
Seiten 255 - 270 -
Wechselspannungen - TanzTensioneninTensitäten: Eine Geschichte der Spannungsumbrüche
Seiten 271 - 282 -
Psyche, Eros und Autokolonnen bügeln den Asphalt - Zum Bewegungskonzept in Savinios Roman Angelica o la notte di maggio (1927)
Seiten 283 - 298 -
Bewegungsfiguren im Symbolismus: Maeterlinck, Rimbaud, Mallarmé
Seiten 299 - 310 -
Futurismus & Alpinismus. Szenarien der Intensität bei F.T. Marinetti, Angelo Mosso und Luis Trenker
Seiten 311 - 332 -
Räderwerk Caravansérail. Bewegung und Geschwindigkeit bei Francis Picabia
Seiten 333 - 348 -
Autorinnen und Autoren
Seiten 349 - 355 -
Backmatter
Seiten 356 - 360
15. Juli 2015, 360 Seiten
ISBN: 978-3-8394-1099-8
Dateigröße: 5.54 MB
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* = Preise inkl. Mehrwertsteuer.