Sozialhygiene als Gesundheitswissenschaft
Die deutsch/deutsch-jüdische Avantgarde 1897-1933. Eine Geschichte in sieben Profilen
Dieses Buch bietet die erste Gesamtschau der Sozialhygiene als Wissenschaft in Deutschland. Gesundheit wurde unter starker deutsch-/jüdischer/ Teilhabe zum Wissenschaftsobjekt! Was entstand, war eine frühe Form der Gesundheitswissenschaft, die sich auf Statistik, Interdisziplinarität, Epidemiologie und Gesundheitsfürsorge stützte und die durch ihre ätiologische und prophylaktische Sichtweise von Gesundheit und Krankheit das Selbstverständnis der Medizin revolutionierte.
Die Sozialhygieniker verankerten »Gesundheit« in der Gesellschaft – ihre Bemühungen zielten letztendlich auf Bevölkerungsgesundheit, nicht nur auf die Besserstellung und Gesundheit der unteren Sozialschichten. Soziale Gerechtigkeit bedeutete ihnen Gleichstellung aller vor der Gesundheit.
Anhand von sieben Profilen deutsch/deutsch-jüdischer Wissenschaftler zeichnet das Buch die Geschichte der Sozialhygiene nach und zeigt, wie sie schließlich dem NS-Terror zum Opfer fiel. Nicht zuletzt verdeutlicht es ein tragisches Geschehen: Alfred Grotjahn, der Initiator, inkorporierte mit seiner Eugenik einen Explosivstoff von großer Sprengkraft in das Fundament des jungen Fachs ...
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 6 -
Inhalt
Seiten 7 - 16 -
Geleitwort
Seiten 17 - 20 -
Vorwort
Seiten 21 - 24 -
Einleitung
Seiten 25 - 32 -
Teil I. Geschichtlicher Werdegang 1848-1900
1. Gesundheitswissenschaften (Health Sciences, Public Health) in Deutschland - Creatio ex nihilo oder Frucht spezifischer Tradition?
Seiten 35 - 50 -
2. Der Geschichtsrahmen: Gesundheit und Krankheit im Deutschland des 19. Jahrhunderts - die sozialpolitische Lage in Preußen und im frühen Kaiserreich
Seiten 51 - 66 -
3. Postrevolutionäre Volksgesundheitsbewegungen in Preußen/Deutschland in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
Seiten 67 - 92 -
4. Die klinische Hygiene: Geburt der sozialen Hygiene aus dem Geiste von Asepsis und Antisepsis
Seiten 93 - 98 -
5. Entstehung der Sozialhygiene als Wissenschaft durch Verselbständigung aus der allgemein-klinischen Hygiene
Seiten 99 - 104 -
Teil II. Theoriebildung, Gestaltung und Blüte 1897-1933
6. Alfred Grotjahn (1869-1931) - praktischer Arzt und Stammvater der Sozialhygiene als Wissenschaftsfach
Seiten 107 - 124 -
7. Auswahl aus Grotjahns monographischem Werk
Seiten 125 - 176 -
8. Adolf Gottstein (1857-1941) - Verwaltungsmediziner als Vollender der Sozialhygiene in der Gesundheitsfürsorge
Seiten 177 - 188 -
9. Gottstein - Aus 40 Jahren literarischer Produktion
Seiten 189 - 240 -
10. Alfons Fischer (1873-1936) - Gestalter der Sozialhygiene als Wissenschaft durch Systemaufbau
Seiten 241 - 248 -
11. Coup d'Éclat: Erstes systematisches Lehrbuch des Wissenschaftsfachs - Fischers »Grundriss der sozialen Hygiene« 1913, 2. Auflage 1925
Seiten 249 - 284 -
12. Zusammenfassung und Schlussbetrachtung
Seiten 285 - 320 -
Teil III: Existenzkampf im Terror der NS-Machtübernahme
13. Zur historiographischen Problematik der Verfolgung von Ärzten und Sozialhygienikern in der Zeit
Seiten 323 - 336 -
14. Benno Chajes (1880-1938): Altmeister der Kriegsund Nachkriegsgeneration der Sozialhygiene - Vom Hochschullehrer zum Aufbaupionier im Exil
Seiten 337 - 352 -
15. Georg Wolff (1886-1952): Konzeptionswandel in der Sozialhygiene - vom Medizinalstatistiker und Hochschullehrer zum Outdoor-Epidemiologen in den USA
Seiten 353 - 364 -
16. Franz Goldmann (1895-1970): Avantgardist der praktischen Umsetzung von Sozialhygiene in der Gesundheitsverwaltung. Transfer von Bausteinen für eine gesetzliche Krankenversicherung in die USA
Seiten 365 - 370 -
17. Max Hodann (1894-1946): Einzug der Sexualwissenschaft in die Sozialhygiene - Literat einer repressionsfreien Sexualpädagogik
Seiten 371 - 376 -
18. Statt eines Rückblicks: Ludwig Teleky (1872-1957) über die Gesundheitsfürsorge in den westlichen Industrieländern
Seiten 377 - 380 -
19. Ausklang und Retrospektive: Sozialhygiene als erste deutsche Gesundheitswissenschaft - der neue Denkstil ihrer deutsch/deutsch-jüdischen Avantgarde 1897-1933
Seiten 381 - 388 -
Anhang
Siglenverzeichnis
Seite 389 -
Gedruckte Quellen
Seiten 390 - 393 -
Literaturverzeichnis
Seiten 394 - 402 -
Tabellen
Seite 403 -
Grafiken
Seiten 403 - 404 -
Abbildungen
Seiten 405 - 410 -
Personenregister
Seiten 411 - 418 -
Backmatter
Seiten 419 - 422
15. Juli 2015, 422 Seiten
ISBN: 978-3-8394-1144-5
Dateigröße: 4.6 MB
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* = Preise inkl. Mehrwertsteuer.