Das Unbewusste. Krisis und Kapital der Wissenschaften
Studien zum Verhältnis von Wissen und Geschlecht
Die Wissenschaft hat eine heilige Scheu vor dem Unbewussten. Für die wissenschaftliche Rationalität stellt es Bedrohung und Faszination zugleich dar – und aus dieser Ambivalenz speist sich auch die geschlechtliche Codierung des Unbewussten durch die Wissenschaften. Doch so sehr sich die wissenschaftliche Logik durch dieses »Andere« gefährdet sieht – sie ist auf diese Störungen angewiesen. Ähnlich wie das Weibliche als Katalysator für die künstlerische Einbildungskraft fungiert, wirkt das Unbewusste als Motor wissenschaftlicher Wissensproduktion.
Den vielfältigen Dynamiken des Unbewussten in der Wissens- und Geschlechterordnung will der Band auf die Spur kommen. Die Beiträge befassen sich sowohl mit der Wissensgeschichte des Unbewussten, den unbewussten Gendercodes der Wissensordnung als auch mit dem visuellen und politischen Unbewussten.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
Inhalt
Seiten 5 - 8 -
Einleitung: Das Unbewusste. Krisis und Kapital der Wissenschaften
Seiten 9 - 24 -
Wissensgeschichte des Unbewussten
Das Unbewusste zwischen Subversion und neurowissenschaftlichem Biedermeier
Seiten 27 - 43 -
Freuds Entdeckung des »dynamischen« Unbewussten im Kontext seiner Hysterieforschung
Seiten 44 - 61 -
Der Kern des Unbewussten in Freuds Mikroskop. Apparatur und Vorverständnis in der Wissensgenese
Seiten 62 - 79 -
Von überzeitlichen Strukturen träumen. Genialität in der chemischen Forschung des 19. Jahrhunderts
Seiten 80 - 97 -
Die Ordnung der Psychotropika. Drogistische Forschungsreisen ins Unbewusste
Seiten 98 - 116 -
Das Unbewusste der Wissensordnung
Das Geschlecht des Unbewussten in der Wissensordnung
Seiten 119 - 136 -
Das Objekt und das Andere. Lacans Logik des Begehrens und die moderne Episteme
Seiten 137 - 156 -
Paradoxe Lust als das Unbewusste wissenschaftlicher Kränkungen
Seiten 157 - 172 -
Das Unbewusste in der Psychiatrie. Negative Gegenübertragung bei der Diagnose der Persönlichkeitsstörungen
Seiten 173 - 195 -
Verbinden, Verknüpfen, Verstricken. Textile Metaphern in den Wissenschaften
Seiten 196 - 210 -
Das politische Unbewusste
Das Soziale ist das Irrationale
Seiten 213 - 225 -
Herrschaft und Triebnatur. Staatspsychologie im Umfeld der Historischen Rechtsschule
Seiten 226 - 242 -
Lusthierarchie und soziale Ordnung. Das Unbewusste des männerbündischen (Kollektiv-)Subjekts
Seiten 243 - 263 -
Weiblicher Urgrund des Sozialen. Zur Bio-Politik des Unbewussten in Ernst Bergmanns »Erkenntnisgeist und Muttergeist« (1932)
Seiten 264 - 280 -
Ödipus Schwarz/Weiß. Der ›Rape-Lynching-Komplex‹ als soziale Pathologie
Seiten 281 - 300 -
Von U nach B oder: B(w) ist immer schon U(bw). Zur Medialität von Binärstrukturen
Seiten 301 - 316 -
Das visuelle Unbewusste
Die Wiederkehr der Bilder und imperiale Inszenierungen im Kontext neuer Kriege
Seiten 319 - 335 -
Eine andere Natur. Das Optisch-Unbewusste und die Ästhetik des Surrealismus
Seiten 336 - 353 -
Der Parapsychologe und sein Medium im Experiment. Geschlecht und Medialität des Unbewussten
Seiten 354 - 376 -
Die Heide als weißer Raum: Deutschsein zwischen Erinnern und Vergessen in »Grün ist die Heide« (BRD 1951, R: Hans Deppe)
Seiten 377 - 394 -
»It is the between that is tainted with strangeness«. Das unheimliche Geschlecht virtueller Wesen
Seiten 395 - 413 -
Ein träumender und traumatisierender Computer. Repräsentationen des Unbewussten in Donald Cammells Science-Fiction-Film »Demon Seed« (1977)
Seiten 414 - 440 -
Autorinnen und Autoren
Seiten 441 - 444 -
Backmatter
Seiten 445 - 448
15. Juli 2015, 448 Seiten
ISBN: 978-3-8394-1145-2
Dateigröße: 11.62 MB
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* = Preise inkl. Mehrwertsteuer.