Gewalt und Anmut
Weiblicher Heroismus in der Literatur und Ästhetik um 1800
In der Literatur und Ästhetik um 1800 ist »Anmut« nicht nur Bewegungsschönheit und Ausdruck weiblicher Sittlichkeit. Sie ist, so zeigt diese Studie, zugleich eine Form der Ästhetisierung und Heroisierung weiblicher Gewalt. Als alternativer Topos zum männlich codierten Erhabenen etabliert sich in Texten wie Schillers »Jungfrau von Orleans« und Kleists »Penthesilea« eine Ästhetik graziöser Kampftänze, die bis zum zeitgenössischen Actionfilm die Inszenierung weiblichen Heldentums prägt.
Die anmutige Gewaltästhetik stellt nicht nur eine prekäre Verschränkung bürgerlicher Weiblichkeit mit militärischem Handeln dar, sondern unterläuft zugleich die »doppelte Ästhetik« eines harmonischen Schönen und eines gewaltsamen Erhabenen. Die Aufhebung dieser Dualität steht jedoch nur scheinbar im Widerspruch zu den Theorien des 18. Jahrhunderts – sie ist vielmehr in den Anmutskonzeptionen selbst angelegt und wird zudem durch die Ästhetik der europäischen Fechtkunst vorbereitet.
Mit einem diskursanalytischen Verfahren erforscht Mareen van Marwyck die gewaltästhetisierenden und -heroisierenden Mechanismen der Anmut und eröffnet damit eine neue Perspektive auf die Inszenierung weiblichen Heldentums und das Verhältnis von Gewalt und Ästhetik im ausgehenden 18. Jahrhundert.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
Inhalt
Seiten 5 - 10 -
Danksagung
Seiten 11 - 12 -
Abkürzungen
Seiten 13 - 14 -
A. Einleitung
Seiten 15 - 42 -
B. Heldentum in der Bürgerlichen Literatur
Seiten 43 - 62 -
C. Anmut als Heldentum
Seiten 63 - 174 -
D. Anmutige Kriegerinnen in der Literatur Um 1800
Seiten 175 - 278 -
E. Schlussbemerkung
Seiten 279 - 288 -
Abbildungsverzeichnis
Seiten 289 - 290 -
Literaturverzeichnis
Seiten 291 - 310 -
Backmatter
Seiten 311 - 314
27. Februar 2010, 314 Seiten
ISBN: 978-3-8376-1278-3
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