Hat Strafrecht ein Geschlecht?
Zur Deutung und Bedeutung der Kategorie Geschlecht in strafrechtlichen Diskursen vom 18. Jahrhundert bis heute
Bei allen strafbaren Handlungen stellt sich die Frage, ob und wie das Strafrechtssystem Unterschiede in der Behandlung von Frauen und Männern macht. Dieser Band befasst sich mit der Relevanz der Kategorie Geschlecht im Strafrecht und in der Strafrechtspraxis. Beiträge aus den Bereichen Soziologie, Geschichts-, Literatur- und Strafrechtswissenschaft sowie der Kriminologie ermöglichen einen multiperspektivisch-interdisziplinären Blick auf historische Entwicklungen und aktuelle Tendenzen.
Die Beiträge behandeln u.a. die Themen Gender und Strafrecht, Kindsmord, Sexualstrafrecht, Strafvollzug, Geschlecht und Strafrecht im NS-Staat, Lesarten der amtlichen Kriminalstatistiken sowie Intersectionality und Strafrecht.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seite 1 -
Editorial
Seiten 2 - 4 -
INHALT
Seiten 5 - 6 -
Einleitung
Seiten 7 - 26 -
Welchen Sinn hat die Frage nach dem ›Geschlecht‹ des Strafrechts?
Seiten 27 - 56 -
KINDSMORD UND ABTREIBUNG
»Schröcklich pocht schon des Gerichtes Bote«. Zur Medialität des Strafrechts - Kommunikation und Infantizid in literarischen und juridischen Diskursen des 18. Jahrhunderts
Seiten 59 - 78 -
»Hat die Schreckenstat ein Gesicht?«: Das Bild der ›ostdeutschen Mutter‹
Seiten 79 - 98 -
SEXUALSTRAFRECHT
Sexualstrafrecht und Geschlechterordnung im frühneuzeitlichen Österreich
Seiten 101 - 118 -
»Unwiderstehliche Gewalt«, »ernsthafter Widerstand« und »minder schwerer Fall« als Schlüsselwörter der Geschichte des Vergewaltigungstatbestands
Seiten 119 - 138 -
STRAFVOLLZUG
Das Buch in der Zelle - Geschlechterpädagogik im Strafvollzug am Beispiel des Bücherverzeichnis für Frauen der Bücherei der Vereinigten Gefangenenanstalten zu Waldheim (1928)
Seiten 141 - 162 -
Auch Frauen schreiben dem Strafvollzugsarchiv: Eine quantitative und qualitative Auswertung
Seiten 163 - 174 -
GESCHLECHT UND STRAFRECHT IM NS-STAAT
»Als völlig unpolitisch eingestellte Frau war ihr [...] die Organisation selbst recht gleichgültig« - die Urteilspraxis des Volksgerichtshofs in geschlechtergeschichtlicher Perspektive
Seiten 177 - 194 -
Frauen vor Gericht. Geschlechtsspezifische Zuschreibungspraktiken in der nationalsozialistischen Strafrechtsprechung im Krieg
Seiten 195 - 210 -
STRAFRECHT, KRIMINALITÄT UND GESELLSCHAFT
»Sein Hang zu einem liederlichen Lebenswandel«. Geschlecht und Sexualität bei der Sanktionierung von jugendlicher männlicher und weiblicher Prostitution in der Weimarer Republik
Seiten 213 - 228 -
Lesarten: Kriminalität, Geschlecht und amtliche Statistiken
Seiten 229 - 254 -
Intersektionalität. Ein neues Paradigma zur Erfassung sozialer Ungleichheit im Strafrecht?
Seiten 255 - 268 -
AUTORINNEN UND AUTOREN
Seiten 269 - 275 -
Backmatter
Seiten 276 - 278
27. März 2014, 278 Seiten
ISBN: 978-3-8394-1384-5
Dateigröße: 1.91 MB
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* = Preise inkl. Mehrwertsteuer.