Störfälle
Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 2/2011
Als es im März 2011 in Fukushima zur Havarie des Reaktorblocks 1 kam, wurde klar, was sich in Japan neben einem katastrophalen Erdbeben und einem fatalen Tsunami noch ereignet hatte: der Beginn einer Störfall-Kaskade, die die Verletzlichkeit der globalisierten Welt, ihre technischen Voraussetzungen und ihre medialen Rahmenbedingungen schlaglichtartig vor Augen führte. Damit wird der Störfall zu einer eigenen Kategorie der Wissensproduktion, der gemeinhin unhinterfragte Normalitätsvorstellungen irritiert und – Bundeskanzlerin Merkel sprach schon am ersten Tag des Atom-Dramas von einem »Einschnitt für die Welt« – Praktiken der Evaluierung, der Prozessierung und der Prävention in Gang setzt.
In diesem Sinne fragt das Heft 2/2011 der ZfK nach dem epistemologischen Status des Störfalls, nach seinen politischen Dimensionen, nach Verlaufskurven historischer Störfälle und nach ästhetischen Aneignungen, die ihn entgegen der Normalerwartung als ein Anderes ausstellen und in seinen Wirkungen reflektieren.
Der Debattenteil des Heftes konzentriert sich auf Fragen nach der Autonomie der Migration.
Kapitel-Übersicht
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Titelei
Seiten 1 - 4 -
Inhalt
Seiten 5 - 6 -
Störfall - Fluchtlinien einer Wissensfigur
Seiten 7 - 12 -
Elektrische Spuren. Überlegungen zu einer Medien- und Wissensgeschichte technischer Störfälle
Seiten 13 - 26 -
Störung als Normalfall
Seiten 27 - 44 -
Unglückliche Verkettung der Umstände. Sicherheitswissenschaft und Unfall
Seiten 45 - 52 -
Die Beobachtung von Wirtschaftsstörungen
Seiten 53 - 62 -
»Stolpern fördert.« Störfälle als Inspirationsquelle
Seiten 63 - 72 -
Anthropologie als Störfall. Gesellschaftliche Bearbeitungen von Gewalt
Seiten 73 - 84 -
»Ordo Naturae«. Aspekte einer wesentlichen Täuschung
Seiten 85 - 92 -
Störfall oder Weisheit der Natur? Der Massenselbstmord der Lemminge und die Demografie
Seiten 93 - 100 -
Hirntot, untot, komatös - Störfälle zwischen Leben und Tod
Seiten 101 - 112 -
Leoparden küsst man nicht. Zur Kinematographie des Störfalls
Seiten 113 - 124 -
Netzstörungen. Erzählungen vom Ende der Netzwerke
Seiten 125 - 134 -
DEBATTE: AUTONOMIE DER MIGRATION
Debatte: Autonomie der Migration
Seiten 135 - 138 -
Das Spiel der Autonomie der Migration
Seiten 139 - 146 -
Repliken auf Manuela Bojadžijev und eine Gegenantwort
Wider die Autonomie der Migration: Eine globale Perspektive auf migrantische Handlungsmacht
Seiten 147 - 150 -
›Autonomie der Migration‹ oder ›Eigen-Sinn‹ von Migranten?
Seiten 151 - 154 -
Keine Freiheit ohne Bewegungsfreiheit
Seiten 154 - 157 -
Den ›anderen‹ Polylog wahrnehmen
Seiten 157 - 160 -
Replik
Seiten 160 - 162 -
Die Autorinnen und Autoren
Seiten 163 - 164 -
Backmatter
Seiten 165 - 168
22. Dezember 2011, 166 Seiten
ISBN: 978-3-8376-1856-3
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