Vom kritischen Denker zur Medienprominenz?
Zur Rolle von Intellektuellen in Literatur und Gesellschaft vor und nach 1989
1989/1990 standen Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle im Zentrum der Aufmerksamkeit: als Kommentatoren und Beobachter, aber auch als Akteure eines geschichtlichen Prozesses. Die anstehende Neuordnung der Gesellschaften, Verfassungsversammlungen, Runde Tische und Evaluationskommissionen wie auch die Veränderungen im Kulturbereich boten hinreichend Platz für intellektuelle Debatten, forderten aber zugleich eine Anpassung an die veränderten medialen Bedingungen.
Vor dem Hintergrund einiger Fallbeispiele ›klassischen‹ intellektuellen Handelns, die von Christopf Kaufmann aus der Goethezeit über die deutsche Literatur nach 1945 mit Günter Eich, Walter Boehlich, Rudolf Walter Leonhardt, Alexander Kluge, Christa Wolf oder Heiner Müller bis zu Dietmar Dath in der Gegenwartsliteratur reichen, präsentieren die Beiträge des Bandes Porträts und Entwicklungslinien zwischen intellektueller Praxis und den Möglichkeiten einer Inszenierung als Medienprominenz vor und nach 1989/90.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
Inhalt
Seiten 5 - 8 -
Vorbemerkung
Seiten 9 - 10 -
Vom kritischen Denker zum Medienpromi
Seiten 11 - 28 -
I. »Klassische« Rollen in »offener« Gesellschaft
»Bey Gott, - ich, ich, ich habe gewürket«. Christoph Kaufmann - Intellektualität als Persönlichkeitskult in der frühen Goethezeit
Seiten 31 - 70 -
Zeuge und Zuschauer
Seiten 71 - 92 -
Walter Dirks - Sozialist aus christlicher Verantwortung
Seiten 93 - 108 -
Der Angestellte und freie Mitarbeiter als Intellektueller: Walter Boehlich
Seiten 109 - 130 -
Sozialplanung und Moralistik
Seiten 131 - 160 -
II. Erfahrungen in »geschlossener« Gesellschaft
Intellektuelle und doppeldeutsche Gesprächs-Versuche vor und nach 1989 - Erinnerungsstücke
Seiten 163 - 178 -
»Der arge Weg der Erkenntnis«
Seiten 179 - 202 -
Stephan Hermlin - »spätbürgerlicher Schriftsteller« und »kommunistischer Intellektueller«?
Seiten 203 - 214 -
Distanziertes Engagement. Das Konzept der Tragödie in Heiner Müllers Schaffen
Seiten 215 - 230 -
Die Selbstbehauptung der Intellektuellen in der DDR
Seiten 231 - 252 -
»Die Wahrheit über diese Zeit und unser Leben müsse wohl doch die Literatur bringen«.
Seiten 253 - 270 -
Kontinuität im Denken trotz Wandel in der Politik - Gesellschaftlicher Mitsprache- Anspruch am Beispiel Volker Brauns
Seiten 271 - 284 -
»Eine Zugehörigkeit band mich an die Sache, die ich angriff.«
Seiten 285 - 306 -
III. Perspektiven in neuen (alten) Medien?
Wollt ihr das totale Medium?
Seiten 309 - 326 -
Organisierender oder universaler Intellektueller?
Seiten 327 - 344 -
Der Intellektuelle als Verweigerungskünstler? - Günter Eich, Ingo Schulze, Christian Kracht
Seiten 345 - 358 -
Politische Publizistik und imaginierte Alternativen in scheinbar alternativlosen Zeiten
Seiten 359 - 376 -
The Rise of the Third Culture. Transnationale Überlegungen zur Erschaffung eines intellektuellen Mythos
Seiten 377 - 398 -
Autorenverzeichnis
Seiten 399 - 402 -
Backmatter
Seiten 403 - 406
26. November 2015, 406 Seiten
ISBN: 978-3-8376-3078-7
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