Gedächtnis im 21. Jahrhundert
Zur Neuverhandlung eines kulturwissenschaftlichen Leitbegriffs
Kritik an der ›verdrängten‹ Vergangenheit und der Ausblendung von Opfergruppen löste seit den 1980ern gesellschaftliche Grundsatzdebatten aus. Zugleich wurde das Gedächtnis als wissenschaftliches Paradigma begründet und avancierte rasch zu einem Leitbegriff der Kulturwissenschaften.
Nach zwei Jahrzehnten des Abarbeitens traumatischer Erinnerungslasten der europäischen Nationen gewinnt nun ein Aspekt immer stärker an Bedeutung: Gedächtnis als Reflexionsinstanz. Aus der Beobachterposition des Postmémoire richtet der Band den Blick auf das Feld ›Gedächtnis‹ selbst. Die Beiträge befragen theoretische Positionen und analysieren Verhandlungen, Konflikte und kulturelle Praktiken.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
Inhalt
Seiten 5 - 6 -
Zwischen Pathosformel und neuen Erinnerungskonkurrenzen. Das Gedächtnis-Paradigma zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Zur Einleitung
Seiten 7 - 26 -
I. NEUVERHANDLUNGEN DES GEDÄCHTNIS-PARADIGMAS
Zur Kritik, Karriere und Relevanz des Gedächtnisbegriffs
Seiten 29 - 42 -
Das historisch-politische Gedächtnis.
Seiten 43 - 78 -
II. HOLOCAUST UND GENOZID GESCHICHTSMORAL UND ERINNERUNGSPOLITIK
Universalisierung versus Relativierung, Holocaust versus GULag
Seiten 81 - 108 -
Genozid: Einige Bemerkungen zum neuen Paradigma eines globalen Gewaltgedächtnisses
Seiten 109 - 118 -
Srebrenica in the History of Genocide
Seiten 119 - 134 -
III. POSTSOZIALISTISCHE ERINNERUNGSKONKURRENZEN
Der Kampf um das Gedächtnis im Museum
Seiten 137 - 158 -
Das Jubiläum als Event. Die >Samtene Revolution< in der populären Erinnerungskultur
Seiten 159 - 182 -
Was ist ein >postkommunistisches< Gedächtnis?
Seiten 183 - 202 -
IV. JENSEITS DES NATIONALEN MULTIPERSPEKTIVITÄT - TRANSLATION
Literatur im Wechselspiel des Nationalen/Transnationalen/Translatorischen
Seiten 205 - 224 -
Der Un-Ort der Erinnerung: Ein literarischer Topos bei Lebert, Bernhard, Jelinek - und seine Geschichte
Seiten 225 - 244 -
Das Gedächtnis Prinz Eugens
Seiten 245 - 262 -
Feinde zu Gegnern und Gegner zu Feinden.
Seiten 263 - 280 -
Autor/innen
Seiten 281 - 286
6. Juli 2016, 286 Seiten
ISBN: 978-3-8376-3236-1
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