Kolonialität und Geschlecht im 20. Jahrhundert
Eine Geschichte der weißen Schweiz
Auf welche Weise ist Kolonialität an der Herausbildung von Geschlecht beteiligt? Diese Frage erörtert Patricia Purtschert am Beispiel der Schweiz im 20. Jahrhundert. Dabei wird der Blick auf zwei Figuren gerichtet, die zentral sind für die Herstellung der Schweizer Nation: die »Hausfrau« und der »Bergsteiger«. Die Studie zeichnet nach, wie die bürgerliche Hausfrau, die als Norm für die Schweizerin fungiert, in ständiger Abgrenzung von rassifizierten Anderen als weiße Vorsteherin einer zivilisierten und konsumorientierten Häuslichkeit entworfen wird. Im Unterschied dazu entsteht das Ideal des weißen Bergsteigers, das als Vorbild für den männlichen Schweizer Bürger dient, im kolonialen Wettstreit um die höchsten Gipfel der Welt. Koloniales Weiß-Machen erweist sich in dieser postkolonialen Analyse als grundlegendes Element einer zutiefst vergeschlechtlichten Nation.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
Inhalt
Seiten 5 - 6 -
Kolonialität und Geschlecht - Eine Einleitung
Seiten 7 - 70 -
Kapitel 1. Weiße Waren: Die Erfindung der Schweizer Hausfrau
Vignette: ›Total‹ macht aus Braunbären wieder Eisbären
Seiten 71 - 77 -
Schweizer Warenrassismus
Seiten 77 - 88 -
Die Erfindung des ›weissen N-‹: Erster Teil
Seiten 88 - 96 -
Eine koloniale Genealogie des ›weissen N-‹
Seiten 96 - 106 -
Das ›Senegalesendorf‹ im Zürcher Zoo
Seiten 107 - 114 -
Weisse Männlichkeit und anti-egalitäres Othering
Seiten 114 - 121 -
Schweizer Schokolade und die Kommodifizierung Schwarzer Körper
Seiten 122 - 131 -
Die Erfindung des ›weissen N-‹: Zweiter Teil
Seiten 132 - 138 -
Warenrassismus und Othering
Seiten 138 - 148 -
Weisse Weiblichkeit in der Werbung
Seiten 149 - 157 -
Die Schweizer Hausfrau und ›the white woman's burden‹
Seiten 157 - 164 -
Kolonialer Zivilisationsneid
Seiten 164 - 173 -
Schwarzer Neid auf weisses Glück
Seiten 173 - 179 -
Konklusion: Weisssein als Versprechen
Seiten 179 - 184 -
Kapitel 2 Kämpfe im Himalaya: Schweizer Helden in kolonialen Abenteuern
Vignette: Kampf am Everest
Seiten 186 - 194 -
Imaginäre Bergtopografien
Seiten 194 - 196 -
Die Schweiz und die Berge in Zeiten der Dekolonisierung
Seiten 196 - 203 -
Erforschen und Erobern
Seiten 204 - 207 -
Tropische Alpen, alpine Tropen
Seiten 207 - 211 -
Schweizer ›Berg-Othering‹
Seiten 211 - 219 -
Der ›native informant‹ und die Grenzen der Kultur
Seiten 219 - 228 -
Nationale Freiheit und koloniale Expansion
Seiten 228 - 234 -
Koloniale Kämpfe am Himalaya
Seiten 234 - 238 -
Die Internationalisierung des Höhenbergsteigens
Seiten 238 - 245 -
Nepal und die Schweiz: Ein Verhältnis ›ungleicher Ähnlichkeit‹
Seiten 246 - 252 -
Sahibs und Sherpas
Seiten 252 - 265 -
Männlichkeit in der Todeszone
Seiten 265 - 276 -
Über ›Rassengrenzen‹ hinweg: Tenzing Norgay und Raymond Lambert
Seiten 276 - 281 -
Schweizer ›Technokolonialismus‹
Seiten 282 - 297 -
Konklusion: ›Berg-Othering‹ und Dekolonisation
Seiten 297 - 302 -
Nachwort
Seiten 303 - 322 -
Danksagung
Seiten 323 - 326 -
Abbildungsverzeichnis
Seiten 327 - 328 -
Literatur
Seiten 329 - 370
26. April 2019, 370 Seiten
ISBN: 978-3-8376-4410-4
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