Mensch ohne Gott, vergöttlichter Mensch
Nietzsches Denken in philosophischer Reflexion und narrativer Praxis des 20. Jahrhunderts: Pirandello, Unamuno, Bataille und Sollers
Was sind die philosophischen Grundannahmen postmoderner Texte und inwieweit übernehmen sie das Denken Friedrich Nietzsches? Findet sich der postmoderne Stil umgekehrt schon bei Nietzsche selbst? Julia Maria Pollichs romanistisch ausgerichtete Studie verbindet eine originelle literaturwissenschaftliche Deutung von Nietzsches Schriften, welche dessen Übermenschen-Konzept in neuem Licht erscheinen lässt, mit dem Nachdenken über die philosophisch-poetologischen Unterschiede zwischen modernem und postmodernem Schreiben. Anhand von vier Autoren und Werken aus dem Zeitraum zwischen Fin de Siècle und dem französischen Poststrukturalismus wird so eine Brücke zwischen dem bei Nietzsche – entgegen seinem vorgeblichen Atheismus und »Antichristentum« – vorhandenen Mystik-Thema und der Mystik-Thematik der Postmoderne geschlagen.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
Inhalt
Seiten 5 - 8 -
1. Historischer Kontext, Werkausgaben, Übersetzungen und Einordnung des Projekts
Seiten 9 - 28 -
2. Nietzsches Denken: Das Umdenken aller gültigen Kategorien
2.1 Nietzsches Verabschiedung der abendländischen Metaphysik
Seiten 29 - 85 -
2.2 Nietzsches Beschwörung eines mythisch-vorsokratischen Zeitalters und die Rückkehr in die Metaphysik
Seiten 85 - 154 -
2.3 Nietzsches Ausdrucksformen und seine Bedeutung für Strukturalismus und Poststrukturalismus
Seiten 154 - 186 -
3. Luigi Pirandellos Uno, nessuno e centomila (1926) und die ›humoristische‹ Zersetzung der ›Monomythen‹ zugunsten des ›Polymythos‹ Natur
3.1 Die Bewusstwerdung: Vitangelo Moscardas Körper und die Entdeckung der doppelten/unendlichen Wahrheit
Seiten 187 - 198 -
3.2 Logik, Gesellschaft, Form und Leiden
Seiten 198 - 208 -
3.3 Die Auflehnung gegen die ›Form‹ und ihre Zerstörung
Seiten 208 - 215 -
3.4 Vitangelo Moscarda als tragikomischer Held
Seiten 215 - 217 -
3.5 Lösung von der Form und dionysisches Verschmelzen mit der Natur
Seiten 217 - 221 -
3.6 ›Humoristisches‹ Schreiben und die Zersetzung des Romans: Illusionsbrechung und Sprachskepsis zwischen Fiktion und Wirklichkeit
Seiten 221 - 226 -
4. Miguel de Unamunos Niebla (1914) und die Verewigung in der ›novela/nivola universal‹
4.1 Der Mensch als ›krankes Tier‹ und die implizite Vernunftkritik
Seiten 227 - 239 -
4.2 Augusto Pérez im Zustand des ›Nebelhaften‹: Sinnleere, Fatalismus und Leiden
Seiten 239 - 244 -
4.3 Augusto als agonista/luchador: Versuche der Sinngebung in der Liebe
Seiten 244 - 252 -
4.4 Das Element des Tragikomischen
Seiten 252 - 256 -
4.5 Die ›Poetik‹ der nivola zwischen Fiktion und Wirklichkeit: Die Technik der mise en abyme
Seiten 257 - 263 -
4.6 Das Intervenieren der Autor-Figur ›Unamuno‹ und die Vermischung von Fiktion und Wirklichkeit
Seiten 263 - 268 -
4.7 Die Auflehnung des intrahombre Augusto angesichts des Todes und die Verkehrung der Instanzen Figur-Autor, Mensch-Gott in der Welt der Fiktion
Seiten 268 - 276 -
4.8 Die Implikationen für den Leser und Unamunos Konzeption des ›hacer novela‹: ›Lo eterno universal‹
Seiten 276 - 286 -
5. Georges Bataille und Le Bleu du ciel (1957): Das kosmische Streben nach Ganzheitlichkeit
5.1 Batailles Kritik an der ›homogenen‹ Welt: Utilitaristische Ökonomie und Monotheismus
Seiten 287 - 311 -
5.2 Die ›Verschwendung‹ und das ›Heilige‹
Seiten 311 - 351 -
5.3 Was ist Schreiben?
Seiten 351 - 360 -
6. Philippe Sollers' Paradis (1981) und die Welt als vergöttlichter Text
6.1 ›Le monde tel quel‹: Der Verzicht auf die ›Metaphysik der Anwesenheit‹
Seiten 361 - 394 -
6.2 Das Subjekt im polylogue extérieur
Seiten 394 - 410 -
6.3 Écriture, Intertextualität und Spiel
Seiten 410 - 431 -
6.4 Totalität und Göttlichkeit
Seiten 431 - 440 -
7. Schluss
Seiten 441 - 454 -
Literaturverzeichnis
Seiten 455 - 472
16. Januar 2020, 472 Seiten
ISBN: 978-3-8376-4969-7
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