Klientelisierte Staatlichkeit in Konfliktregionen
Eine Ethnographie der Begegnungen einer kolumbianischen Friedensgemeinde mit staatlichen Institutionen
Die Peacebuilding-Forschung und -Praxis sieht in der »Abwesenheit des Staates« gemeinhin eine zentrale Ursache für die Gewalt in Konfliktregionen – nicht nur in Kolumbien. Dass diese Annahme mindestens fraglich ist, zeigt Philipp Naucke in seiner historisch sensiblen Analyse der Formation staatlicher Strukturen und der Handlungsmöglichkeiten der kleinbäuerlichen Friedensgemeinde San José de Apartadó in der Konfliktregion Urabá. Seine detaillierte und einfühlsame Ethnographie paradoxer Begegnungen zwischen staatlichen Institutionen und Gemeindemitgliedern macht die Verantwortung eines »klientelisierten Staates« in der sozio-kulturellen Produktion des Gewaltkonfliktes sichtbar – und liefert besonders für den aktuellen Friedensprozess äußerst relevante Einsichten.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
Inhalt
Seiten 5 - 8 -
Prolog
Seiten 9 - 12 -
1. Einleitung
Einleitung
Seiten 13 - 18 -
1.1. Theoretische Einbettung: Anthropologie der Staatlichkeit
Seiten 19 - 26 -
1.2. Erkenntnisinteresse: Ziele und Fragen
Seiten 26 - 31 -
1.3. Forschungsstand: Zivilpersonen und Friedensgemeinden in Konfliktregionen
Seiten 32 - 42 -
1.4. Zum Vorgehen: Methodik und Struktur
Seiten 42 - 48 -
2. Kontext, Konflikt, Staatlichkeit: Der Urabá und San José de Apartadó
2.1. Zur Orientierung: Geografie, Demographie, Ökologie
Seiten 49 - 61 -
2.2. Historische Einordnung: Eine regionale Konfliktgeschichte Urabás
Seiten 61 - 94 -
2.3. Die Vorläufer: Besiedlung, Entwicklung und Konflikt in San José de Apartadó
Seiten 94 - 133 -
2.4. Theoretische Synopse: ,State Formation' im Urabá
Seiten 133 - 148 -
3. Die Friedensgemeinde San José de Apartadó
3.1. Entstehung und Gründung: ,Das Rote Kreuz bringt nicht ewig Linsen
Seiten 149 - 166 -
3.2. Interne Organisation: ,Es geht nur zusammen'
Seiten 166 - 199 -
3.3. Entwicklung bis in die Gegenwart: ,Das ist was für Mutige'
Seiten 199 - 248 -
3.4. Theoretische Synopse: Handlungsmöglichkeiten ländlicher Gemeinden
Seiten 248 - 260 -
4. Kontaktmomente zwischen der Friedensgemeinde und staatlichen Institutionen
4.1. Leben im Konflikt: Wie staatliche Institutionen der Gemeinde begegnen
Seiten 261 - 333 -
4.2. Überleben im Konflikt: Wie die Gemeinde staatlichen Institutionen begegnet
Seiten 334 - 384 -
4.3. Theoretische Synopse: Paradoxe Begegnungen in der ,Kontakt-Zone'
Seiten 384 - 402 -
5. Schluss: Begegnungen in Zeiten des ,Friedens'
5.1. Zum Erleben des ,Friedens': Ein Ausblick
Seiten 403 - 423 -
5.2. Resümee paradoxer Begegnungen
Seiten 423 - 434 -
Epilog
Seiten 435 - 440 -
Literaturverzeichnis
Seiten 441 - 476 -
Danksagung
Seiten 477 - 480
5. Januar 2021, 480 Seiten
ISBN: 978-3-8376-5274-1
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