Zwischen Anstalt und Schule
Eine Wissensgeschichte der Erziehung »schwachsinniger« Kinder in Berlin, 1845-1914
Die Entscheidung darüber, ob ein Kind die Volksschule besuchen kann oder in einer besonderen Schule unterrichtet werden muss, ist ein umstrittener Vorgang. Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Umgang mit »schwachsinnigen« Kindern anhand eines sogenannten Aufschreibesystems – Beobachtungsbögen, ärztliche Untersuchungen, IQ-Tests, Gutachten – dokumentiert und organisiert. Bis heute nimmt diese Praxis eine Schlüsselfunktion bei der Entscheidung über den schulischen Verbleib der Kinder ein. Jona Tomke Garz untersucht in seiner interdisziplinär angelegten historischen Studie das sonderpädagogische Aufschreibesystem am Beispiel Berlin mit Fokus auf die damit verbundenen Wissenspraktiken. Dabei zeigt er auf, welche Bedeutung das Beobachten, Schreiben und Verarbeiten für die Formation des Wissens über »Schwachsinn« hat – gerade im Hinblick auf die Institutionalisierung und Professionalisierung der »Schwachsinnigenpädagogik«.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
Inhalt
Seiten 5 - 10 -
1. Einleitung
Seiten 11 - 42 -
2. Die Anfänge der Blödund Schwachsinnigenbildung in Berlin 1846-1881
Seiten 43 - 60 -
3. Beobachten und Aufschreiben: Schwachsinnige Kinder in der Idiotenanstalt
Seiten 61 - 110 -
4. Aus der Anstalt in die Schule
Seiten 111 - 158 -
5. Ein neuer Personalbogen für die Hilfsschule
Seiten 159 - 180 -
6. Professionalisiertes Wissen der Hilfsschullehrer:innen
Seiten 181 - 208 -
7. Vom psychiatrischen Aufschreibesystem zum Personalbogen der Hilfsschule
Seiten 209 - 220 -
Quellen- und Literaturverzeichnis
Seiten 221 - 246 -
Danke
Seiten 247 - 250
4. April 2022, 250 Seiten
ISBN: 978-3-8394-5852-5
Dateigröße: 24.31 MB