Soziale Räume und kulturelle Praktiken
Über den strategischen Gebrauch von Medien
Die Arbeiten des französischen Kultursoziologen Pierre Bourdieu haben erheblich dazu beigetragen, die Theorie des sozialen Raums weiterzuentwickeln und kulturelle Praktiken auf neue Weise in den Blick zu nehmen. Inspiriert von diesem machtkritischen Ansatz, der in besonderer Weise für hierarchische Raumstrukturen und gesellschaftliche Positionierungskämpfe sensibilisiert, spüren die Autorinnen und Autoren des interdisziplinären Bandes dem Mediengebrauch in unterschiedlichen sozialen Kontexten nach. Von ihren verschiedenen Disziplinen aus – etwa der Soziologie, Literaturwissenschaft, Erziehungswissenschaft, Geographie und Geschichte – unternehmen sie Streifzüge durch das Feld der Wissenschaft, der Literatur und der Kunst. Im Zentrum der einzelnen Fallstudien, die sich von Fachdiskursen und Romanen über Comics bis hin zu Fotografien erstrecken, steht dabei das komplizierte Zusammenspiel von Feld und Habitus und der verdeckte Einsatz von Distinktionsstrategien. Gerahmt werden diese experimentellen Studien durch grundlegende Beiträge zur Theorie des sozialen Raums, die Bourdieus Ansatz dadurch konturieren, dass sie ihn zu verwandten Theoriemodellen kritisch in Beziehung setzen.
Kapitel-Übersicht
-
Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
INHALT
Seiten 5 - 6 -
Einleitung
Seiten 7 - 14 -
Soziale Räume ...
Das Konzept des sozialen Raums: Eine zentrales Achse in Pierre Bourdieus Gesellschaftstheorie
Seiten 15 - 26 -
Pädagogische Räume - Räume der Pädagogik. Ein Versuch über das Dickicht
Seiten 27 - 46 -
In der Raumfalle. Eine Kritik des spatial turn in den Sozialwissenschaften
Seiten 47 - 64 -
Kulturwissenschaftliche Orientierung und Interdiskurstheorie der Literatur zwischen ,horizontaler' Achse des Wissens und ,vertikaler' Achse der Macht. Mit einem Blick auf Wilhelm Hauff
Seiten 65 - 84 -
Das Andere der ,Kultur': die ,Kultur' der Kulturwissenschaften
Seiten 85 - 100 -
... und kulturelle Praktiken
"Schizoide Disposition" oder "gespaltener Habitus"? Eine pädagogische Lektüre von Franz Kafkas Brief an den Vater
Seiten 101 - 122 -
Alles nach Plan, alles im Griff. Der diskursive Raum der DDR-Literatur in den Fünfziger Jahren
Seiten 123 - 148 -
Messbare Dichtung? Eine Feldstudie zur exakten Literaturwissenschaft in den 1960er Jahren
Seiten 149 - 180 -
Pierre Bourdieu und Jürgen Habermas angesichts der Ereignisse von 1968
Seiten 181 - 202 -
Ernster Comic, komische Wissenschaft. Art Spiegelmans Maus
Seiten 203 - 234 -
Zeit und Raum in Dramen der 1990er Jahre - Elfriede Jelinek, Rainald Goetz und Marlene Streeruwitz
Seiten 235 - 256 -
Von Zauberfrauen und Superweibern. Hera Linds Roman Das Superweib (1994) als Erfolgsgeschichte der neunziger Jahre
Seiten 257 - 270 -
Substanzielle und strukturelle Dimensionen kulturellen Kapitals. Habitusspezifische Sinnbildungsprozesse bei der Rezeption von Fotografien
Seiten 271 - 290 -
Humanressourcen. Anmerkungen zur Semantik des Wissenschaftsraums
Seiten 291 - 312 -
Epilog
Seiten 313 - 314 -
Autorinnen und Autoren
Seiten 315 - 319 -
Backmatter
Seiten 320 - 321
27. September 2015, 322 Seiten
ISBN: 978-3-8394-0216-0
Dateigröße: 4.4 MB