Anthropologie der Konflikte
Georg Elwerts konflikttheoretische Thesen in der Diskussion
Konflikte scheinen heute gleichbedeutend mit Gewalt und Krieg. Doch Konflikte sind vielschichtig: Sie können sowohl zur Integration von Gesellschaften beitragen als auch diese zerbrechen. Die Anthropologie der Konflikte, zu der Georg Elwert weiterführende Thesen beigetragen hat, beleuchtet unterschiedliche Konfliktdynamiken und geht der Frage nach, unter welchen Bedingungen integrative, eskalative oder segregative Institutionen der Konfliktaustragung entstehen – oder wieder zerfallen. Der Band geht davon aus, dass Konfliktformen und soziale Organisation in einem wechselseitigen Zusammenhang stehen. Daher hat die Anthropologie der Konflikte deren verschiedene Formen, ihre kulturelle Codierung wie auch ihre konstitutive Rolle für sozialen Wandel zu untersuchen.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
INHALT
Seiten 5 - 6 -
Einleitung: Gewalt, Meidung und Verfahren: zur Konflikttheorie Georg Elwerts
Seiten 7 - 25 -
Anthropologische Perspektiven auf Konflikt
Seiten 26 - 38 -
Wege zur Konfliktethnologie. Eine subjektive Erinnerung
Seiten 39 - 57 -
Ethnizität und die soziale Organisation physischer Gewalt: ein Modell des Tribalismus in postimperialen Kontexten
Seiten 58 - 87 -
Was ist Gewalt? Anmerkungen zur Bestimmung eines umstrittenen Begriffs
Seiten 88 - 101 -
Einbettung und Entbettung: empirische institutionenzentrierte Konfliktanalyse
Seiten 102 - 120 -
Die gewalttätige gesellschaftliche Situation. Eine Analyse eskalierender Gewalt am Beispiel des ruandischen Genozids
Seiten 121 - 135 -
Gewalt und soziale Reproduktion: ein Vergleich der Kollektivierungspraxis in zwei Dörfern
Seiten 136 - 154 -
Das Schweigen brechen: indigene Frauen und häusliche Gewalt - Wandlungsprozesse im Bewusstsein über Menschenrechte in indigenen Gemeinschaften in Peru
Seiten 155 - 168 -
Meidung als Modus des Umgangs mit Konflikten
Seiten 169 - 185 -
Die Informalisierung und Privatisierung von Konfliktregelung in der Beniner Justiz
Seiten 186 - 216 -
Landwirtschaftsgenossenschaften, Langfristrechte und Legitimation: eine Fallstudie aus Ungarn
Seiten 217 - 230 -
Inszenierung von Scheinkonflikten als Strategie. Die Unsichtbarkeit der Macht in Georgien
Seiten 231 - 248 -
Zentrifugale Bewegungen in Indonesien: Konflikt, Identifikation und Recht im Vergleich
Seiten 249 - 272 -
Institutionalisierte Konfliktaustragung, Kohäsion und Wandel: theoriegeleiteter Praxischeck auf Gemeindeebene
Seiten 273 - 297 -
Formen der Streitregelung jenseits des Staates
Seiten 298 - 314 -
Georg Elwert und die Berliner Schule der skeptischen Sozialanthropologie
Seiten 315 - 330 -
Zu den Autoren
Seiten 331 - 334 -
Backmatter
Seiten 335 - 336
27. September 2015, 336 Seiten
ISBN: 978-3-8394-0271-9
Dateigröße: 2.81 MB