Visuelle Gewalt
Menschenbilder aus der Psychiatrie des 20. Jahrhunderts
Wie und warum wurden seelisch kranke Menschen zum Bild? Seit Ende des 19. Jahrhunderts fotografierten Ärzte hinter Anstaltsmauern ihre Patienten. Mediziner versuchten durch das Medium Fotografie, das unsichtbare Seelenleben an fixierbaren Körpersymptomen kenntlich zu machen.
In diesem Buch werden die »Fotografien-wider-Willen« als Teil einer normierenden Körperpolitik interpretiert, die das Fremde definierte und damit eine Gegenwelt zur repräsentativen bürgerlichen Normalität entwarf. »Visuelle Gewalt« ist Kennwort für ein Ordnungsverfahren, das im Namen von wissenschaftlicher Vernunft auf Körper und Seelen zielte, Menschen typisierte und ausgrenzte. Populäre Darstellungen des Wahns sind bis heute davon geprägt.
Kapitel-Übersicht
-
Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
INHALT
Seiten 5 - 6 -
VORWORT
Seiten 7 - 12 -
1. LEIDENSCHAFT UND VISUELLE GEWALT. ZUR KONSTITUIERUNG DES ÄRZTLICHEN BLICKS
Seiten 13 - 26 -
2. ANSTALTSRÄUME. ORDNEN, ÜBERWACHEN, CAMOUFLAGE
Seiten 27 - 50 -
3. DER KLINISCHE BLICK. ENTWICKLUNG DER PSYCHIATRISCHEN PORTRÄTFOTOGRAFIE
Seiten 51 - 94 -
4. FOTOGRAFIEN-WIDER-WILLEN. AUS EINER DEUTSCHEN HEILUND PFLEGEANSTALT
Seiten 95 - 116 -
5. VERMITTLUNGEN. PATIENTENPORTRÄTS IN DER MEDIZINISCHEN LITERATUR
Seiten 117 - 154 -
6. NORMIERTE LEIDENSCHAFT. KRANKE FRAUEN IM BLICK DES PSYCHIATERS
Seiten 155 - 188 -
7. ZERSTÖRUNG VON PATIENTEN. LOBOTOMIE UND DIE SCHLEICHENDE RÜCKKEHR DER PSYCHOCHIRURGIE
Seiten 189 - 218 -
VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN
Seiten 219 - 226 -
VERZEICHNIS DER ARCHIVE
Seiten 227 - 228 -
LITERATUR UND QUELLEN
Seiten 229 - 253 -
Backmatter
Seiten 254 - 256
15. Mai 2016, 256 Seiten
ISBN: 978-3-8394-0420-1
Dateigröße: 10.5 MB
als Sofortdownload verfügbar
* = Preise inkl. Mehrwertsteuer.