Wissen. Erzählen.
Narrative der Humanwissenschaften
In den Kulturwissenschaften ließ sich in den letzten Jahren eine Entwicklung beobachten, die die grundsätzliche Trennung von Kultur und Natur infrage stellt und infolgedessen die tradierten Fächergrenzen unterläuft. Im Rückgriff auf Rhetorik und Poetologie stehen Fragen der Disziplinarität, Interdiskursivität und Zirkulation neu zur Verhandlung und die Bedingungen von Wissen werden einer erneuten Prüfung unterzogen. Zum einen verschiebt sich das Augenmerk nun auf die Dinge selbst, auf ihre epistemische Beschaffenheit und die Formen ihrer Erfassung, zum anderen bleiben auch ihre institutionellen Rahmenbedingungen nicht unhinterfragt. Diesbezüglich thematisieren die Beiträge dieses Bandes die Bedeutung des Erzählens für eine Geschichte der Wissenschaften. Sie untersuchen humanwissenschaftliche Texte zwischen der Frühen Neuzeit und dem 20. Jahrhundert in so unterschiedlichen Wissensfeldern wie Medizin, Psychoanalyse, Probabilistik, Ästhetik und Anthropologie.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
Inhalt
Seiten 5 - 10 -
Poetologien / Rhetoriken des Wissens Einleitung
Seiten 11 - 16 -
Nach Euklid Geometrie als Narrativ bei Husserl und Foucault
Seiten 17 - 28 -
Am Ende des Kommunismus Zur Erzählbarkeit des Proletariats bei Marx
Seiten 29 - 40 -
Das Tier und die Experimentalisierung des Verhaltens Zur Rhetorik der Umwelt-Lehre Jakob von Uexkülls
Seiten 41 - 52 -
Die Stimmung in den Wissenschaften vom Menschen Vom Sympathie-Modell zur Gemüts- und Lebensstimmung
Seiten 53 - 64 -
Die Sorge der Prinzessin und die Zukunft des Ereignisses
Seiten 65 - 84 -
Schwellen der Wissenschaftlichkeit Einleitung
Seiten 85 - 90 -
Ordnung der Liebe, Liebe zur Ordnung Die Liebe und ihre Klassifikationen im 19. Jahrhundert
Seiten 91 - 102 -
Die Konstruktion von Wissen durch Fallgeschichten Psychochirurgische Studien in den 1940er und 1950er Jahren
Seiten 103 - 114 -
Der Fall und seine Geschichte Die klinisch-psychiatrische Fallgeschichte als Narration an der Schwelle
Seiten 115 - 126 -
Andere Völker, andere Zeiten Das evolutionistische Narrativ in den Humanwissenschaften, 1750-1930
Seiten 127 - 138 -
»... aus der Ordnung der Fakten« Zur historischen Gattungspoetik des Sachbuchs
Seiten 139 - 152 -
Die Figur des Dritten Einleitung
Seiten 153 - 158 -
Eunuchi Conjugium: Die Capaunen-Heyrath Ein Narrativ über das rechte (Heirats-)Geschlecht, oder wessen Geschlecht rechtens ist
Seiten 159 - 170 -
Ordnung des Selbst Voraussetzungen von Mündigkeit um 1900
Seiten 171 - 184 -
Die ausgezeichnete Stirne zeigt den tiefen Denker Von der biografischen zur fotografischen Konstruktion der Identität Immanuel Kants
Seiten 185 - 196 -
Polemik des Wissens Raoul Hausmann liest Albert Einstein
Seiten 197 - 206 -
Erzählen Machen Narrative Wendungen in der Psychoanalyse nach Freud
Seiten 207 - 220 -
Autorinnen und Autoren
Seiten 221 - 222
2006-03-27, 226 Seiten
ISBN: 978-3-89942-446-1
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