Die Obsession der Puppe in der Fotografie
Hans Bellmer, Pierre Molinier, Cindy Sherman
Künstliches Geschlechtswesen oder Geschöpf aus Fleisch und Blut?
Diese Verunsicherung, die Fotografien geschlechtlich ausgestatteter Puppen evozieren können, resultiert aus dem Prinzip der Verdopplung: Die Puppe ist unser Doppelgänger, die Fotografie entsteht als indexikalische Lichtspur der »Wirklichkeit« und das Geschlecht ist Effekt performativer Wiederholungen. Aufgrund ihrer strukturellen Analogien ziehen sich alle drei Instanzen regelrecht an und potenzieren sich in ihrer unheimlichen Qualität. Denn jedes Double verfügt über das Potential, vertraute Vorstellungen zu bestätigen und in Frage zu stellen. Die fotografierte Puppe scheint den authentischen Körper bzw. das Geschlecht zu präsentieren und führt gleichzeitig beides als Artefakt vor. Auf der Suche nach dem echten Körper treffen wir nur auf seinen Stellvertreter. In diesem Wechsel zwischen wahr und falsch wird das fotografische Puppenbild gleichsam zur aktiven Instanz, die uns unsere Erwartungshaltung und Wahrnehmungsmuster vorführt.
Die Analyse der fotografischen Arbeiten Hans Bellmers, Pierre Moliniers und Cindy Shermans spürt den Obsessionen der Puppe nach, die Künstler/innen wie Betrachter/innen nicht mehr loslässt.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
INHALT
Seiten 5 - 6 -
DANKSAGUNG
Seiten 7 - 8 -
TRUE BODIES? VON DER SUCHE NACH DEM ECHTEN KÖRPER UND DEM FINDEN DER KUNSTFIGUR
Seiten 9 - 22 -
PUPPE - FOTOGRAFIE - GESCHLECHT: EINE VERBINDUNG DER UNHEIMLICHEN ART
Seiten 23 - 42 -
HANS BELLMER
Seiten 43 - 144 -
PIERRE MOLINIER
Seiten 145 - 208 -
CINDY SHERMAN
Seiten 209 - 292 -
ALTE MEDIEN - ZWEIFELHAFTE KÖRPER - UND DIE UTOPIE VON DER DIGITALEN REVOLUTION
Seiten 293 - 298 -
LITERATURVERZEICHNIS
Seiten 299 - 316 -
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Seiten 317 - 328 -
Backmatter
Seiten 329 - 331
15. September 2015, 332 Seiten
ISBN: 978-3-8394-0501-7
Dateigröße: 22.24 MB