Kafkas Institutionen
Kafkas Texte sind Institutionengeschichten. Sie handeln von Ämtern, Prozessen und ihren Akten, von Volkskunde, Kaisertum und Legenden. Und sie handeln von Figuren, die von solchen Einrichtungen magisch angezogen werden und kaum in der Lage sind, ihr Dasein aus sich selbst heraus zu sichern. Kafkas Institutionen sind so einschließend wie ausschließend: Immer markieren sie eine Schwelle, sei es jene zwischen Autonomie und Zwang, jene zwischen Literatur und Leben oder schließlich die ihrer eigenen Unterscheidung, die Schwelle von Institution und Individuum. Kafkas Literatur ist eine Literatur der Institutionen, insofern sie diese Schwellenkunde betreibt. Die hier versammelten Beiträge lesen Kafkas Texte als Poetik der Institutionen, sie fragen nach den ordnungsstiftenden Funktionen für sein Schreiben, sie folgen den Wegen seiner Figuren, den Gängen, Vorzimmern, Lifts etc., und sie gehen seinen literarischen Verfahren auf den Grund: den Rhetoriken, Darstellungsweisen und Abläufen seiner Institutionengeschichten.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
Inhalt
Seiten 5 - 6 -
Kafkas Institutionen. Einleitung
Seiten 7 - 14 -
Diskurse
Kafka. Die Hausordnung
Seiten 17 - 32 -
In dubio pro reo Kafkas »Strafkolonie«
Seiten 33 - 72 -
Metamorphosen des Opfers bei Franz Kafka
Seiten 73 - 90 -
Eine Berichtigung für eine Akademie
Seiten 91 - 118 -
Von Zuckerbaronen und Landvermessern
Seiten 119 - 144 -
Canis Canens Oder: Kafkas Respekt vor der Musikwissenschaft
Seiten 145 - 156 -
Vorsingen in Amerika
Seiten 157 - 186 -
Verfahren
Kafkas Fürsprache
Seiten 189 - 212 -
Das Fehlläuten der Nachtglocke
Seiten 213 - 234 -
Literatur durch Verfahren
Seiten 235 - 254 -
Revolution und Routine
Seiten 255 - 268 -
Schuld und Scham. Kafkas episches Theater
Seiten 269 - 294 -
Kafkas Trickster
Seiten 295 - 320 -
Siglen
Seiten 321 - 322 -
Autorio und Autoren
Seiten 323 - 325 -
Backmatter
Seiten 326 - 328
15. September 2015, 328 Seiten
ISBN: 978-3-8394-0508-6
Dateigröße: 87.74 MB