Weiterlesen
Literatur und Wissen
Der Band analysiert das Verhältnis von Literatur und Wissen ausgehend von einer Auffassung von Literatur, die diese nicht als zu erkennenden Gegenstand oder zu definierendes Objekt, sondern als ihrerseits Theorie und Wissen produzierende Rede betrachtet, welche sich immer schon im Austausch mit anderen Feldern des Wissens befindet.
Angesichts des spezifischen epistemologischen Status ihres »Gegenstandes« ist Literaturwissenschaft zu unablässiger Selbstreflexion aufgefordert. »Literatur und Wissen« wird hier als Formel für eine theoretische und methodische Unruhe verstanden – als eine Praxis des konsequenten In-Frage-Stellens des Gegenstandsbereiches, der Verfahren, Darstellungsweisen und Situierung von Literaturwissenschaft.
Anhand literarischer Texte und anderer medialer Inszenierungen unternehmen die Beiträge des Bandes je singuläre Grenzgänge zwischen Literatur und Wissen. Sie behandeln Themen wie Intellektualität, Entortung von Sprache, theatralische Rede, Inszenierungsformate, Institutionalisierungen von Wissen, Dialoge und Dialogizität, Wunder und Macht sowie Text-Bild-Verhältnisse – und in allen geht es um das Wissen von und der Literatur.
»Weiterlesen« insistiert dabei auf Konstellationen, Verschiebungen, Unterbrechungen, Fortsetzungen der Lektüre, die weniger auf das Finden einer neuen Stelle aus sind als auf die nochmalige Lektüre derselben, die eben damit nicht mehr dieselbe wäre. Es ist dies ein rhythmisiertes, von Literatur affiziertes Lektüreverfahren, wie es Marianne Schuller in ihren Arbeiten entwickelt hat. Der Band ist ihr als Festschrift gewidmet.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
Inhalt
Seiten 5 - 8 -
Tabula Gratulatoria
Seiten 9 - 10 -
Weiterlesen: Literatur und Wissen
Seiten 11 - 28 -
Konstellationen
Freundschaft schreiben. Intellektuelle Konstellationen nach Friedrich Nietzsche
Seiten 31 - 44 -
Konstellationen der Lektüre. Peter Szondis kritische Grenzgänge
Seiten 45 - 62 -
Vorstellung
Entortung und Sprache. Zu einem Kapitel aus Droge Faust Parsifal von Einar Schleef
Seiten 65 - 76 -
»Herzensbühne«. Das Prinzip Inszenierung im Werk Else Lasker-Schülers
Seiten 77 - 95 -
Das naturalisierte Wunder. Emile Zolas Lourdes-Roman als interdiskursives Ereignis
Seiten 96 - 118 -
Institution
Das Bild und die Folter. Robert Musils Törleß und die Form des Roma
Seiten 121 - 147 -
»On the Shoulders of Giants«. Zur Medizinsoziologie der Disziplin Endoskopie und der Institution Klinik
Seiten 148 - 156 -
Mikrologische Lektüren
Zahl, Maß und Metrik in Hölderlins Gedicht Hälfte des Lebens
Seiten 159 - 173 -
Eigensinnige Briefe. Zwischen Literatur- und Medienwissenschaft
Seiten 174 - 198 -
Die freie indirekte Rede des Schleiers über sich selbst
Seiten 199 - 210 -
Topographien
Je nachdem. Friederike Mayröckers kommunizierende Gefäsze
Seiten 213 - 230 -
Verkettungen. Zu Clemens Brentanos Die Gründung Prags und Franz Grillparzers Libussa
Seiten 231 - 276 -
Zeitlichkeit
Lesen, weiterlesen und festlesen oder Kurzer Gedankenaustausch über lyrische Fußnoten
Seiten 279 - 303 -
Noch nicht. Nicht mehr. Wissen als Déjà vu
Seiten 304 - 320 -
Was Kleines. Notiz zum wissenschaftlichen Arbeiten
Seiten 321 - 324 -
Autorinnen und Autoren
Seiten 325 - 329 -
Backmatter
Seiten 330 - 332
15. Juli 2015, 332 Seiten
ISBN: 978-3-8394-0606-9
Dateigröße: 2.54 MB
als Sofortdownload verfügbar
* = Preise inkl. Mehrwertsteuer.