Geschlecht als Tabu
Orte, Dynamiken und Funktionen der De/Thematisierung von Geschlecht
Dieser Band wendet den ethnologischen Tabu-Begriff auf die eigene, abendländische Kultur und Gesellschaft an. Er erforscht die Produktion des Wissensfeldes »Geschlecht«.
Aus der Perspektive verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen wird untersucht, auf welche Weise Geschlecht und Sexualität in das Wissen von Wissenschaft, Fotografie, Film, Literatur, Kultur und Subkultur ein- oder explizit ausgeschlossen werden. Welcher »Wille« motiviert die Thematisierung von Geschlecht, welcher die Dethematisierung? Wie wird ein Tabu durch ein anderes ersetzt? Und aus welchem Grund kann Geschlecht zugleich ein Tabu und ein Feld des Wissens sein?
Mit Beiträgen u.a. von Marie-Luise Angerer, Joan Cadden und Bettina Mathes.
Kapitel-Übersicht
-
Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
Inhalt
Seiten 5 - 8 -
Der Wille zum Tabu als Wille zum Wissen
Seiten 9 - 16 -
Tabu - Die kulturelle Grenze im Körper
Seiten 17 - 22 -
Two Boys. Eine Fotoarbeit
Seiten 23 - 36 -
JUNG E N. Eine Annäherung an die Fotoarbeit Two Boys von Christoph Burtscher
Seiten 37 - 40 -
Werkstätten
Zeichen der Scham - Fotografische Fallstudien um 1900
Seiten 43 - 62 -
Frauen im Deutschen Bundestag. Indizien und Funktion der Tabuisierung von Exklusion
Seiten 63 - 78 -
Ein Künstler ist ein Künstler ist ein Künstler. Museale Inszenierungen von fortwährenden Genies
Seiten 79 - 98 -
»Meine Dämonen füttern«: Paradoxe Bearbeitungen von Geschlechtertabus in der sadomasochistischen Subkultur
Seiten 99 - 114 -
Verschweigen und Verschieben
Sciences/Silences - Die Naturen und Sprachen der ›Sodomie‹ in Petrus' von Abano Problemata-Kommentar
Seiten 117 - 140 -
Recht verschwiegen: Das ›Tabu‹ der Sodomie in der Sprache des spätmittelalterlichen Rechts
Seiten 141 - 154 -
Der Inzest als Symptom der Shoah: Zur Wiederkehr des Verdrängten in Max Frischs Homo faber und Ingeborg Bachmanns Malina
Seiten 155 - 170 -
(Ent-)Tabuisiertes Erzählen: Sexuelle Gewalt an ›deutschen‹ Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs
Seiten 171 - 186 -
Das ›unsägliche‹ Verbrechen. Überlegungen zur Tabuisierung von sexueller Gewalt im Spielfilm
Seiten 187 - 202 -
Genealogisches Wissen
Das unendliche Geschlecht - Löcher und Lücken im Gewebe der Mathematik
Seiten 205 - 216 -
»Seine erstorbenen Augen verkannten alle Gegenstände, die um ihn waren«. Das Tabu der Onanie und die Bedeutung von Wissen im 18. und 19. Jahrhundert
Seiten 217 - 230 -
Feminismus und Psychoanalyse heute: Tabubruch inkludiert
Seiten 231 - 244 -
Der Wille zum Tabu: Ödipus, Iokaste und der Cyborg
Seiten 245 - 262 -
Autorinnen und Autoren
Seiten 263 - 268 -
Backmatter
Seiten 269 - 270
27. September 2015, 270 Seiten
ISBN: 978-3-8394-0713-4
Dateigröße: 4.12 MB