Scheintod
Zur kulturellen Bedeutung der Schwelle zwischen Leben und Tod um 1800
»Scheintod« ist ein Neologismus des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Er verweist auf ein modernes Todesproblem: Mit ihm wird die Angst des sich »nur noch mit sich selbst identisch« (Luhmann) verstehenden Individuums vor einem Selbstverlust thematisiert, die eng mit der Verzeitlichung der Gesellschaft sowie der anthropologischen Transformation seit der Aufklärung zusammenhängt. Welche Bedeutung kommt dem Tod zu nach Überwindung der christlich-mittelalterlichen Seelenvorstellungen im Zuge der Aufklärung?
Die Studie rekonstruiert die wechselseitigen Bezüge zwischen Wissen und Tod, die der Bildung dieses Begriffs zugrunde liegen. Die soziale Reichweite des Scheintodes wird mittels konkurrierender Deutungsmuster und kultureller Praktiken des Umgangs mit Tod und Sterben untersucht, zu denen neben Diskursen aus der Medizin oder Theologie religiöses und überliefertes Wissen zählen.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 4 -
Inhalt
Seiten 5 - 6 -
Eine Kontingenzerfahrung im 18. Jahrhundert im Verhältnis von Wissenschaft und Tod
Seiten 7 - 36 -
Scheintod um 1800. Randphänomen und allgemeine gesellschaftliche Problemlagen
Seiten 37 - 98 -
Scheintod in den Medien der Aufklärung. Verbreitung, Adressierung, Reaktionen
Seiten 99 - 154 -
Frühzeitige Beerdigungen. Bestattungspraktiken auf dem Prüfstand
Seiten 155 - 210 -
Vom Zentrum zurück an die Peripherie. Der Scheintod im weiteren 19. Jahrhundert
Seiten 211 - 274 -
Zusammenfassung und Ausblick. Scheintod und verzeitlichte Gesellschaft
Seiten 275 - 298 -
Dank
Seiten 299 - 300 -
Abkürzungen
Seiten 301 - 302 -
Quellen- und Literaturverzeichnis
Seiten 303 - 332 -
Register
Seiten 333 - 335 -
Backmatter
Seiten 336 - 338
15. Juli 2015, 338 Seiten
ISBN: 978-3-8394-0856-8
Dateigröße: 1.74 MB
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* = Preise inkl. Mehrwertsteuer.