Interkulturelle Mahlzeiten
Kulinarische Begegnungen und Kommunikation in der Literatur
Der Blick in fremde Küchen und Töpfe ermöglicht es, sich einer Kultur zu nähern - Essen und Kochen sind für die interkulturelle Verständigung zentral. Vor allem literarische Texte geben Einblick in facettenreiche Dimensionen der Gastrosophie, etwa in Tischsitten, Riten, Nahrungstabus, gedächtnis- und erinnerungsfördernde Prozesse sowie Akkulturationserfahrungen. Umfangreich und repräsentativ bietet dieser Band erstmals eine gattungs- und epochenübergreifende Speisenfolge: vom Genießen Gottes in Texten mittelalterlicher Mystik bis hin zur Versprachlichung multikultureller Lebensformen in der deutsch- und englischsprachigen Gegenwartsliteratur.
Kapitel-Übersicht
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Frontmatter
Seiten 1 - 6 -
INHALT
Seiten 7 - 10 -
Interkulturelle Dimensionen von Mahlzeiten
Seiten 11 - 22 -
ESSEN IM JENSEITS UND DIESSEITS. SPIRITUELLE UND WELTLICHE ASPEKTE
Leibesspeise. Das ›Genießen Gottes‹ in Texten der mittelalterlichen Mystik
Seiten 25 - 44 -
Der steinerne Gast. Essen mit Toten
Seiten 45 - 60 -
Verbotene Früchte. ›Jenseitige‹ Verlockungen in Christina Rossettis »Goblin Market«
Seiten 61 - 82 -
ZUR POESIE UND POETIK VON NAHRUNG
»sichtfleisch« in »großaufnahme«. Zum Zusammenhang von Essen, ästhetischer Theorie und literarischer Praxis am Beispiel von Thomas Klings Goya-Gedichten
Seiten 85 - 104 -
Bei Robert Schindel in Wien zu Tisch. Rindfleisch und Knödel, Rotwein und Mokka
Seiten 105 - 124 -
»Angebissene Bockwurst mit gefrorenem Ketchup«. Zur Poetik der Essensreste in Emine Sevgi Özdamars Seltsame Sterne starren zur Erde
Seiten 125 - 140 -
HUNGERLEIDEN. KULTURELLE UND GESCHLECHTSSPEZIFISCHE DIMENSIONEN VON VERSAGTER KÖRPERLICHER UND SEELISCHER NAHRUNG
»For to the hungry soul every bitter thing is sweet«. Essen und Transkulturation in Mary Rowlandsons »A Narrative of the Captivity and Restoration of Mary Rowlandson«
Seiten 143 - 156 -
»where potato diggers are/ you still smell the running sore«. Politische Funktionalisierungen und Literarisierungen der Great Irish Famine
Seiten 157 - 170 -
»Am liebsten habe ich Geschichten mit Menschen, die essen oder gekocht werden«. Zur vermeintlich einigenden Kraft des Essens bei Natascha Wodin und Aglaja Veteranyi
Seiten 171 - 182 -
ESSEN UND TERRITORIALITÄT. WAHRNEHMUNGEN VON HEIMAT UND FREMDE
›Illyrische‹ Mahlzeiten - gastronomische Diskurse. Deutschsprachige Kroatienreisende des 18. und 19. Jahrhunderts
Seiten 185 - 202 -
Les ›fruits‹ du mal. Wer ›Heimat‹ kennt, verschwindet anders oder ›Das Jüngste Gericht‹ nach alten Rezepten
Seiten 203 - 216 -
Den Raum zum Sprechen bringen. Symbolisierungen des Eigenen und Fremden in Emine Sevgi Özdamars Erzählung »Der Hof im Spiegel«
Seiten 217 - 234 -
GEMEINSAM ESSEN î ALLEIN ESSEN
Natur zu Kunst. Künstlermahlzeiten bei Tieck, Zola, Joyce, Kafka
Seiten 237 - 262 -
›Picknick‹ Papers. Essen und Sprache im Freien
Seiten 263 - 276 -
Einsame Mahlzeiten. Alleinessende in Marlen Haushofers Die Wand und Thomas Glavinic' Die Arbeit der Nacht
Seiten 277 - 294 -
ESSKULTUREN IM ZEICHEN VON INDUSTRIALISIERUNG, (POST-)KOLONIALISMUS UND GLOBALISIERUNG
»All the world's a ›kitchen‹«. Arnold Weskers Mahlzeiten oder Kochen im Akkord
Seiten 297 - 314 -
(Post-)koloniale Inkorporierung. Ökologie und Esskultur in Australien
Seiten 315 - 336 -
Kulturelle Bedeutungen und Kontexte der indischen Küche in Großbritannien
Seiten 337 - 354 -
EPILOG ZUM DESSERT
Zu Tisch bei Kant
Seiten 357 - 360 -
Über die Autorinnen und Autoren
Seiten 361 - 364 -
Backmatter
Seiten 365 - 370
15. September 2015, 370 Seiten
ISBN: 978-3-8394-0881-0
Dateigröße: 3.95 MB